Ich glaube, also fühle ich! … nicht wahr?Von Gefühlen und Erfahrungen im Glauben

21.–23. Februar 2025 • Jugendburg Ludwigstein23. Lutherischer Jugendkongress

Das Thema

„Manche Menschen verpassen den Himmel nur um fünfundvierzig Zentimeter – die Entfernung zwischen ihrem Kopf und ihrem Herzen.“ — Corrie ten Boom

Die lutherische Kirche bekennt mit Paulus, dass der Glaube aus dem Hören kommt (Röm 10,17). Mit dem Kopf lesen wir die Bibel und versuchen, Gottes Wort zu verstehen. Doch Gott spricht zum ganzen Menschen, mit Kopf, Herz, Bauch und Nieren, mit Händen zum Arbeiten und Armen zum Drücken.

Gott hat unsere Körper geschaffen und er hat diese körperliche Welt so ernst und wichtig genommen, so sehr geliebt, dass er seinen Sohn Jesus Christus in einem Körper in diese Welt geschickt hat. „Das Wort wurde Fleisch“ (Joh 1,14). Wir wollen die Erfahrbarkeit des Glaubens mit Körper und Emotionen erkunden.
Wir werden uns mit verschieden Zugängen der körperlichen und der emotionalen Erfahrung von Glaubensinhalten beschäftigen. In den Workshops werden diese unterschiedlichen Zugänge spürbar nahegebracht und es besteht natürlich auch die Möglichkeit das Erlernte auszuprobieren.

Der Ablauf

Freitag

Empfang
Ankommen mit Liedern
Warm Up, Organisatorisches
Abendessen
Vortrag
Abendandacht
Nachtcafé und/oder Sauna (ab 18)

Samstag

Frühstück
Morgenandacht
1. Workshop-Phase
Mittagessen, Mittagspause
Kaffee und Kuchen
2. Workshop-Phase
Abendessen
Abendmahlsgottesdienst
Nachtcafé und/oder Sauna (ab 18)

Sonntag

Frühstück
Morgenandacht
3. Workshop-Phase
Mittagessen
Cool Down
Shake Hands
Café & Kuchen

Die Veranstaltung

Lutherischer Jugendkongresse fördern die kirchliche Arbeit an und mit Jugendlichen, damit die Botschaft von der Gnade Gottes immer mehr junge Menschen erreicht.

Lutherischer Jugendkongresse finden jährlich im Frühjahr statt.

Lutherischer Jugendkongresse richten sich an alle, die sich für die kirchliche Arbeit an und mit jungen Menschen engagieren (wollen): Mitarbeitende im JuMiG, Jugendliche ab 16 Jahren (nach Absprache auch jünger!), junge Erwachsene, ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen, Kirchenvorsteher/-innen, Diakone/-innen, Vikare, Pfarrer.

Lutherische Kongresse für Jugendarbeit bieten:

  • theologische Grundlagen
  • geistliche Impulse
  • Hintergrundwissen
  • Methodenkentnisse
  • praktische Hilfen
  • Einzelberatungen und -seelsorge
  • ein tolles Miteinander auf der Burg

Die Fakten

Ort: Burg Ludwigstein, Witzenhausen bei Kassel

Anreise
Bahn: bis „Witzenhausen-Nord“ bzw. „Witzenhausen“ (es gibt nur einen Bahnhof!), von dort abholen lassen.
PKW: direkt an der B 27 zwischen Witzenhausen und Bad Sooden-Allendorf. → Karte.

Beginn: Fr, 21. Februar 2025, Anmeldung ab 16:00 Uhr, Veranstaltung ab 17:00 Uhr

Ende: So, 23. Februar 2025, Abreise ab 14:30 Uhr

Kosten
80,– € inkl. Verpflegung und Übernachtung im 4–8-Bett-Zimmer
95,– € inkl. Verpflegung und Übernachtung im 2–3-Bett-Zimmer
(130,– € Solipreis, wer kann und möchte)

Zu beachten…

Bettwäsche und Handtuch bitte mitbringen. Teilnahmebetrag ist vorab zu überweisen. Weitere Infos in der Anmeldebestätigung.

Viele Gemeinden und Kirchenbezirke unterstützen die Teilnahme durch Zuschüsse zu den Tagungs- oder Fahrtkosten. Finanzielle Unterstützung kann auch bei der S.T.A.A.K.-Stiftung über den Veranstalter angefragt werden.

Herzlich Willkommen!

Die Workshops

Workshop
Focusing

Focusing ist die Zeit, die ich mit einem gespürten Etwas verbringe, ohne schon zu wissen, was es ist.

Wir kennen es, wenn uns etwas „auf den Magen schlägt“ oder wir „einen dicken Hals kriegen“. Diese beiden Beispiele zeigen, dass unser Körper reagiert und in Resonanz geht, wenn er mit Themen konfrontiert wird. Um diese Resonanz geht es im Focusing. Wie antwortet der Körper, wenn ich ihm z.B. sage: „Der Herr ist mein Hirte“. Erlebe ich eine Gelassenheit, Entspannung, oder verkrampft sich vielleicht sogar etwas? Und was will mir das sagen? In dem Workshop begeben wir uns auf eine spannende Entdeckungsreise und erleben vielleicht, wie sich eine biblische Aussage vertiefend bestätigt, erleben Freude, oder vielleicht erfahren wir auch Unstimmigkeit oder Anspannung, Wut, oder Trauer. Alles darf sein, weil uns der Körper nicht schaden, sondern uns in ein stimmiges kraftvolles Leben führen möchte.

Zu meiner Person: Ich bin Jahrgang 1967, habe verschiedene Denominationen und christliche Gruppierungen kennengelernt, komme ursprünglich aus der ev. luth. Kirche. Ich bin von Herzen Coach, und es begeistert mich, Menschen zu begleiten und bestenfalls dazu beizutragen, dass ihr Leben zum Erblühen kommt.

Sabine Plaschke

Workshop
Beten ohne Worte
Hinführung und Einübung ins Herzensgebet

Mit Gott zu reden ist eine unter Christ:innen vertraute Form des Betens, der Beziehungspflege mit Gott. Es kann sehr lebendig und erfüllend sein – aber hat auch Grenzen, wenn z.B. formulierte Worte das Herz nicht erreichen, oder es einfach keine Worte gibt für das, was uns bewegt. Teresa von Avila, eine Mystikerin des 16. Jahrhunderts, liebte das „innere Beten“ jenseits von Sprache. Sie beschrieb es als „Verweilen bei einem Freund, mit dem wir oft allein zusammenkommen, einfach um bei ihm zu sein, weil wir sicher wissen, dass er uns liebt“. Das Herzensgebet ist eine sehr alte Methode, um das stille, wortlose Beten einzuüben. Ihr bekommt Hinführung und Anleitung, könnt ausprobieren, euch über eure Erfahrungen austauschen. Am Ende schauen wir gemeinsam, welche Spuren ihr privat oder in der Jugendarbeit weiter verfolgen möchtet. Voraussetzung für die Teilnahme ist Offenheit für neue Erfahrungen mit euch selbst – und vielleicht auch mit Gott.

Ursula Wendt

Workshop
Raum – Bewegung – Klang
Wenn Worte lebendig werden

Stimme braucht unseren Körper, die Atmung, den Raum, in dem wir uns befinden. Wir bereiten uns körperlich, stimmlich und mental auf gemeinsames Singen vor mit Übungen zur Lockerung, Dehnung, Sensibilisierung, Aktivierung, Übungen zur Bewegung des Körpers, Übungen zur Gruppendynamik und zur Atmung.

Wir erzeugen Klänge, spüren dem Rhythmus und den Klängen einzelner Worte nach, verbinden Klänge und Bewegung.

Wir verklanglichen einen Psalm und geben ihm eigene Melodien. Die Idee ist, dass die Töne aus uns selber entwickelt werden und nicht in Form von Kompositionen von außen an uns herangetragen werden. Wir erfinden Musik, indem wir in uns hineinhorchen, anfangen zu singen und einfach weitermachen.

Wir singen eine festgelegte, einfache Melodie, z.B. einen Kanon und versuchen ihn in Gruppen zu choreographieren.

Elisabeth Schwarz-Gangel
Kirchenmusikerin

Workshop
Beten mit Leib und Seele
Das „Sonnengebet“

Mein Beten – in Bewegung? Das Sonnengebet ist ein Morgengebet, verbunden mit einer Reihe von Körperübungen, die aus dem Yoga kommen. Dieses Sonnengebet des indischen Christen Pater S. Painadath möchte ich Euch vorstellen, mit Euch reflektieren und mit Euch betend üben.

Matthias Forchheim
JuPa in NDS-Ost

Workshop
Storytelling
Emotionen und Erfahrungen Worte verleihen

Biblische Geschichten sind oft komprimierte Wiedergaben von Fakten. Für alles andere reicht der Platz einfach nicht aus. Das Buch des Lebens würde sonst wohl ein Leben lang zum Lesen brauchen. So aber sagen „die Leute“ oft, dass es irgendwie langweilig sei. Als Erzähler habe ich gelernt, die Richtigen Fakten zu sammeln und die Erfahrungswelt meines Lebens, meine Empathie und meine Fantasie zu nutzen, um den Fakten wieder Farben, Gerüche und Emotionen hinzuzufügen.

In diesem Seminar überlegen wir, wie wir das Buch des Lebens mit unserem eigenen Leben verweben können, damit die Geschichten auch im Jahr 2025 so lebendig klingen wie an dem Tag, an dem sie in die Bibel hineinkomprimiert wurden.

Jojo Zwingelberg
Geschichtenerzähler